Medizinische Kleintierklinik
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Krankheiten

Allgemeine Informationen

Die Flohbissallergie ist bei weitem die häufigste Katzenallergie. Es ist allerdings bei flohbissallergischen Katzen selten, wirklich Flöhe zu sehen! Die atopische Dermatitis ist eine Allergie gegen Umweltallergene wie Pollen, Staubmilben oder Schimmelpilzsporen. Je nach Allergen können die Symptome nur im Frühjahr oder Sommer (Pollen) oder ganzjährig (Staubmilben) auftreten. Mit der Zeit wird die Allergiesaison immer länger und die Symptome werden immer ausgeprägter. Futterallergien sind Allergien gegen ein bestimmtes Protein im Futter. Eine Katze kann gegen Futterbestandteile wie Rindfleisch, Fisch, Weizen oder Eier oder gegen Zusatzstoffe wie Konservierungs- oder Farbstoffe allergisch reagieren, nachdem sie ein Futter manchmal für mehrere Jahre gut toleriert hat.

Was für Symptome zeigt eine Katze mit Allergien?

Juckreiz ist bei weitem das häufigste Symptom bei allergischen Katzen. Sie reiben oder lecken sich das Gesicht oder die Pfoten oder kratzen sich am Gesicht oder Hals. Das kann bei manchen Katzen zu Haarausfall ohne weitere Läsionen führen, bei anderen Katzen kommt es zu Krustenbildung und offenen Wunden. Rote oder gelbliche Schwellungen oder Geschwüre am Bauch, den Hinterbeinen oder im Gesicht sind weitere mögliche Symptome. Bei Futterallergien können Erbrechen und/oder Durchfall ebenfalls auftreten.

Wie diagnostizieren wir Katzenallergien?

Katzen mit einer Flohbissallergie sprechen nach 2-6 Wochen gut auf eine gründliche Flohkontrolle an. Futterallergien werden durch eine Eliminationsdiät diagnostiziert, bei der das Füttern von bisher nicht gegebenen Proteinquellen nach 4-6 Wochen zur Besserung führen sollte. Wenn weder eine Flohbiss- noch eine Futterallergie vorliegt, und eventuelle Ektoparasiten ausgeschlossen wurden, kann eine atopische Dermatitis (Umweltallergie) vermutet werden. Die beteiligten Allergene können mit einem Hauttest diagnostiziert werden, bei dem am seitlichen Brustkorb die Haare geschoren und Allergene in kleinsten Mengen in die Haut gespritzt werden. Hautreaktionen erfolgen nur bei allergischen Katzen und werden 15-30 Minuten nach dem Hauttest bewertet. Dieser Hauttest kann von Medikamenten wie Kortison oder Antihistaminika beeinflusst werden, solche Medikamente müssen daher 2-8 Wochen vor der Durchführung des Tests abgesetzt werden.

Behandlung

Bei Katzen mit Flohbissallergie ist eine lebenslange, gründliche Flohkontrolle bei weitem die erfolgreichste und beste Therapie. Gelegentlich müssen schwer erkrankte Katzen kurzfristig zusätzlich Tabletten erhalten.

Katzen mit atopischer Dermatitis sprechen oft auf Tabletten gut an (Fettsäuren sowie Antihistaminika können über Jahre hinweg ohne nachteilige Wirkung gegeben werden!), allerdings ist es bei manchen Katzen schwierig, tagaus tagein Tabletten zu verabreichen. Desensibilisierungstherapie mit Allergenkonzentraten ist die einzige bekannte spezifische Therapie für atopische Dermatitis. Injektionen werden am Anfang wöchentlich, dann alle 3-4 Wochen durchgeführt und in der Regel vom Besitzer gegeben.

Bei Katzen mit Futterallergien ist die beste Therapie eine Futteränderung und Vermeidung des allergenen Proteins.