Immunadsorption

Erkrankungen mit Immunreaktionen gegen körpereigene Zellen treten in verschiedenen Organen auf. Diese Reaktionen äußern sich z. B. als neurologische Erkrankungen wie Myasthenia gravis und Polyradikuloneuritis, dermatologische Erkrankungen wie systemischer Lupus oder Pemphigus aber auch hämatologische Erkrankungen wie autoimmun-vermittelte Anämie und autoimmun-vermittelte Thrombozytopenie. Bei diesen Erkrankungen ist die Immunreaktion des Körpers über eine vermehrte Antikörperbildung für die Erkrankung verantwortlich. Diese Erkrankungen sind oft sehr schwer ausgeprägt und lebensbedrohlich. Über eine Immunsupression und symptomatische Therapie wird versucht die Patienten zu heilen. Da die Antikörper sehr lang im Körper zirkulieren, dauert es oft recht lang, bis der Effekt der Immunsupression spürbar wird.
An der Medizinischen Kleintierklinik der LMU-München wird ab sofort die Immunadsorption bei immunologischen Erkrankungen angewendet. Hierbei wird über eine Dialysemaschine das Blutplasma aus dem Körper entfernt und über einen Absorber die Antikörper gebunden. Das gereinigte Plasma und Blut werden danach wieder in den Körper zurückgeleitet. Durch die Entfernung der Antikörper kommt es nach Erfahrungen in der Humanmedizin zur schnelleren klinischen Verbesserung des Patienten. Eine immunsuppressive Therapie ist weiterhin nötig. Gelegentlich können die Dosen der Immunsuppression vermindert werden.
Somit ist die Immunadsorption vor allem für Tiere mit lebensbedrohlichen Auswirkungen der beschriebenen immunologischen Erkrankungen geeignet, die nicht unmittelbar auf eine Therapie ansprechen.
Für die neue Therapieform kommen Hunde über 15 kg, die an einer schweren Ausprägung einer immunvermittelten Erkrankung leiden in Frage. Die Liste der Erkrankung, die von eine Immunadsorption profitieren könnten ist nicht vollständig, beinhaltet aber unter anderem folgende Erkrankungen in schweren Ausprägungen.

• Myasthenia gravis
• Polyradikuloneuritis
• Systemischer Lupus erythematodes
• Pemphigus vulgaris
• Pemphigus foliaceus
• Bullöses Pemphigoid
• Autoimmunmediierte Anämie
• Autoimmunmediierte Thrombozytopenie.
• Immunmediierte Glomerulonephritis

Die Therapie wird durch das Team der Intensiv- und Notfallmedizin unter Leitung von Dr. René Dörfelt durchgeführt. Wir haben seit mehreren Jahren Erfahrungen mit anderen Blutreinigungsverfahren wie Hämodialyse und Plasmapherese.

Kontakt:
René Dörfelt, Dr. vet. med.
Oberarzt Intensiv und Notfallmedizin,
Dipl. EVECC, Dipl. ECVAA
Fachtierarzt für Kleintiere, Fachtierarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin du Schmerztherapie
r.doerfelt@medizinsiche-kleintierklinik.de
Tel: 089 – 2180 2650